Mittwoch, 8. Dezember 2010

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Dienstag, 7. Dezember 2010

Der letzte und der allerletzte Tag

Der letzte Tag begann etwas später. Heute wollten wir mal ausschlafen, standen später auf als an den vorherigen Tagen und kamen gegen 10:40 Uhr zum bis 11:00 Uhr angebotenen Frühstück. Damit hatten wir den Titel der ewig Letzten beim Frühstück erfolgreich verteidigt. Nur noch ein Ehepaar unserer Reisegruppe saß im Restaurant und wir setzten uns zu ihnen. Mit diesen beiden hatten wir auch schon an den vergangenen öfter zusammen gesessen und viele nette Gespräche gehabt.
Blick aus unserem HotelzimmerNach dem Frühstück fragte ich an der Rezeption, ob wir dass Zimmer noch etwas länger als bis 12:00 Uhr nutzen dürften, weil wir erst um 14:30 Uhr zum Flugplatz abgeholt werden würden. Meine Frage wurde verneint und so blieben uns noch 40 Minuten zum Packen. Dies stellte kein größeres Problem da und um kurz nach 12:00 Uhr standen wir erneut an der Rezeption, checkten aus und gesellten uns zu den übrigen im Hotel verbliebenen Reiseteilnehmern. Um 13:00 Uhr gingen wir in ein Selbstbedienungslokal gegenüber dem Hotel zum Mittagessen.
Danach gingen wir zurück in die Hotelhalle, unterhielten uns noch ein wenig bis zur Abreise. Wir wurden wieder mit zwei Fahrzeugen zum Flughafen Newark gefahren. Das Einchecken dort ging recht zügig voran und auch der Sicherheitscheck lief überraschend ruhig und flott ab. Das war in Hamburg doch wesentlich aufwändiger. Vielleicht waren wir es aber inzwischen nach ähnlichen Prozeduren im Empire State Building, an der Fähre zur Freiheitstatue und in der Freiheitsstatue selbst sowie im Rockefeller Center auch einfach gewohnt, diese alles über uns ergehen zu lassen.
Vor dem Abflug hatten wir noch Zeit, ein bzw. zwei Bierchen zu uns zu nehmen bevor es ins Flugzeug ging. Das Personal im Flieger war etwas freundlicher als auf dem Hinflug und so war der Rückflug ein wenig entspannter.
In Hamburg angekommen, mussten wir recht weit laufen, bis wir den Kleinbus erreichten, der uns nach Hause fahren sollte. Unser Fahrer hatte einen Parkplatz gesucht, auf dem er problemlos parken konnte und der war eben ein bisschen weiter entfernt. Als er dann feststellte, dass das mit dem Parkplatz wohl doch nicht ganz so problemlos war – es hing nämlich ein Ticket unter dem Scheibenwischer – steigerte dies seine Laune nicht unbedingt.
In ruhiger Fahrt ging es zurück über Stade und Lamstedt bis er schließlich bei Bederkesa die falsche Abzweigung erwischte. Die Reaktion der dies bemerkenden Damen machte unseren Fahrer nicht gerade glücklicher. Aber wenn übernächtigten Frauen nach einer Fahrt in einem viel zu engen und damit unbequemen Bus etwas gegen den Strich geht, dann sind sie halt nicht mehr in der Lage, sonderlich diplomatisch zu reagieren.
Wenig später kamen wir am Haus unserer Reiseleiterin Iris an und stiegen aus. Wir verabschiedeten uns, zunächst von denen, die noch weiter zum Bremerhavener Hauptbahnhof fahren sollten, dann von denen, die mit uns ausstiegen. Lediglich von dem Pärchen, dass mit uns gefrühstückt hatte, verabschiedeten wir uns nicht, denn wir haben die beiden dann in unserem Auto mitgenommen und sie nach Hause gefahren.
Wieder zu Hause angekommen, versuchten wir zur Vermeidung eines Jetlags, uns den Tag über wach zu halten, was mir auch gut gelang. Gegen 19:30 Uhr ging ich ins Bett und hatte um 4:00 Uhr, als mein Wecker klingelte, keine Probleme, aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.
Lange haben wir uns auf diesen Ausflug gefreut, jetzt war er schon wieder vorbei. Aber so ist es eigentlich immer, wenn man Urlaub macht.
Zu Beginn stellte ich die Frage, ob die 13 eine Glückszahl sei oder eher nicht. Schließlich fuhren auf dieser Reise neben drei Männern 13 Frauen mit. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die 13 zumindest kein Pech bedeutet. Frauen sind auch nur Menschen. Und die sind halt unterschiedlich. Das alles trifft auf Männer wie Frauen gleichermaßen zu. Immer ist jemand dabei, der einem sympathisch ist, immer auch jemand, der das Potenzial hat, einem ein wenig auf die Nerven zu gehen. Zumindest zeitweise. Zwei Damen, Mutter und Tochter, sonderten sich ein wenig von der Gruppe ab und genossen die Reise, indem sie die Tage für sich gestalteten (deshalb fehlen sie auch auf dem Gruppenbild). Ich habe die beiden als sehr angenehme Menschen kennengelernt und bin überzeugt davon, dass ich nicht der Grund dafür war, dass sie die Zeit lieber für sich verbracht haben.
DSC_0142Wir selbst trennten uns ja auch zeitweise von der Gruppe, eben zu der Zeit, als meine Cousine mit ihrer Familie da war. Diese Pause hat auch uns gut getan, obwohl keiner der Teilnehmer bzw. keine der Teilnehmerin wirklich unangenehm war. Aber vier Tage mit immer den gleichen Leuten, dass kann schon ein wenig anstrengend werden. Mit einigen Leuten hat man mehr zu tun als mit anderen. Das ergibt sich halt irgendwie und beruht mit großer Wahrscheinlichkeit auf gegenseitiger Sympathie. Und das ist auch gut so.
Martina und ich gehörten sicher zu den jüngsten drei Teilnehmern dieser Tour. Umso größer die Bewunderung für alle, die das recht straffe Programm, das Reiseleiterin Iris ausgearbeitet hatte, mit viel Lauferei und Treppensteigen (Subway), so gut überstanden haben.
Für mich war das seit den Klassenfahrten in der Schule die erste Fahrt, in der ich mich einem von jemand anderem gestrickten Programm untergeordnet habe. Es war mal etwas anderes. Meine nächsten Urlaube werde ich sicher wieder selbst planen. Dies soll nicht als Kritik an unserer Reiseleiterin verstanden werden, es ist nur einfach so, dass mir das Organisieren auch sehr viel Spaß macht.
New York zur Weihnachtszeit, dass ist ein Mehr aus Lichtern, noch mehr Lichter als sowieso. Das ist schön kitschig, aber auch kitschig schön. Das ist auch teuer. Hotels verdreifachen in etwa ihre Preise. Aber auch Preise für ein Bier liegen durchschnittlich bei 6 bis 7 Dollar, ein Glas Wein bei 13 Dollar und auch ein „Kurzer“ liegt bei 10 bis 12 Dollar, wobei die Gläser aber auch größer und besser gefüllt sind als bei uns. Und für ein gutes Steak legt man auch mindestens 30 $ auf den Tisch. Plus Tax (Steuer), plus Trinkgeld (15 - 20 %).
Freedom Tower im BauNew York ist immer sehenswert und wenn es eine Welthauptstadt gäbe, New York würde sich hierfür eignen. Nicht umsonst ist hier der Sitz der Vereinten Nationen. Auch die Bevölkerung spiegelt dies wieder. In kaum einer anderen Stadt sieht man Menschen aus so vielen verschiedenen Nationen. Man erkennt die unterschiedlichsten Herkünfte, manche bleiben unter sich wie die Italiener in Little Italy oder die Chinesen in Chinatown. Andere sind Amerikaner, haben ihre Wurzeln aber in Asien, Südamerika oder wo auch immer.
New York entwickelt sich ständig weiter. Immer neue, immer anders aussehende Wolkenkratzer werden gebaut. Die bekannteste Baustelle liegt natürlich am Ground Zero, wo der Freedom Tower schon eine ansehnliche Höhe hat. Aber auch anderenorts entstehen neue Gebäude, so dass man sich jedes Mal fragt, ob das eine oder andere Haus schon letztes Mal dastand oder ob es neu errichtet wurde. Auch gibt es jetzt ein Stückchen Fußgängerzone im Bereich Times Square / Broadway. Und Radwege sind an manchen Stellen auf der Fahrbahn eingekennzeichnet.
Dies alles führt vielleicht dazu, dass ich nicht zum letzten Mal hier war. Und auch beim Wettergott möchte ich mich noch bedanken. Am Tag vor unserer Ankunft gab es ergiebige Regenfälle, während unseres Aufenrhaltes blieb es trocken. Die Temperaturen lagen meistens im positiven Bereich und der Himmel war, wie auch wir, überwiegend heiter.
Damit möchte ich meinen Bericht schließen. Einen Dank an Iris für die Organisation und ein Dank an alle Mitreisenden für die nette Gesellschaft. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch nach 2011!
Hotel Hyatt Regency

Sonntag, 5. Dezember 2010

Nicht mit leeren Händen

Wieder einmal waren wir die letzten am Frühstückstisch. Deshalb hatten wir unsere Jacken und den Fotoapparat auch gleich mitgenommen, um pünktlich am Treffpunkt zu sein. Haben wir auch fast geschafft. Unsere Gruppe hatte, als wir kamen, schon fast komplett das Hotel verlassen, da der Path Train heute pünktlich erreicht werden musste. Sonntags fährt er nur alle 20 Minuten und diese Verzögerung hätte uns zuviel Zeit gekostet.
Martina und ich schafften es rechtzeitig, holten unsere Gruppe im Zug ein, direkt hinter uns schlossen sich die Türen. Beim World Trade Center wechselten wir zur Subway und stiegen auf dem Weg zum Rockefeller Center, unserem Ziel für heute morgen, noch einmal um.
An unserem Ziel angekommen, zogen sich noch ein paar Reiseteilnehmer Bargeld am Automaten. Dann gingen wir zum Eingang des Rockefeller Center, wo uns unser Tour Guide Karin entgegen kam. Iris hatte sie für heute noch einmal gebucht. Ich erklärte Iris jedoch zuvor, dass meine Cousine mit ihrer Familie auch zum „Top of the Rock“, wie die Aussichtsplattform des Rockefeller Center genannt wird, kommen wird und wir uns dann wieder von der Truppe entfernen werden.
DSC_0268Dies taten wir dann, als wir mit dem Fahrstuhl oben ankamen, denn Dianne hatte eine Subway genommen, mit der sie am Times Square angekommen waren und sie brauchten noch etwas Zeit, bis sie da sein würden. Also warteten wir, schauten in Ruhe in alle Himmelsrichtungen, fuhren mit der Rolltreppe höher, schauten erneut in alle Richtungen und gingen schließlich noch eine kleine Treppe hinauf aufs Dach, dem nun wirklich höchsten Punkt. Dabei machte ich viele Fotos.
Es war kalt, ein eisiger Wind blies, aber die Sicht war phänomenal. Als Dianne, Dave, Matthew und Allison kamen, hielten sie sich nicht mehr ganz so ausgiebig mit der Aussicht auf wie wir. Mit dem Fahrstuhl, durch dessen Plexiglasdach man sehen kann, wie schnell man herab fährt, fuhren wir wieder hinunter und spazierten noch ein wenig durch die Shops bevor wir das Gebäude verließen, um den wohl bekanntesten Weihnachtsbaum der Welt zu bewundern.
DSC_0284In diesem Meer von Wolkenkratzern sieht er gar nicht so groß aus, seine Anziehungskraft ist jedoch gewaltig. Heute Vormittag konnten wir uns gut bewegen. Am Vorabend aber, dass hatten Dianne und Dave berichtet, waren hier so viele Menschen, dass man die Füße hätte anziehen können – die Menschenmenge hätte einen weitergetragen.
Jetzt gingen wir noch in ein paar spezielle Shops wie den NBC-Shop, den Nintendo-Shop und den NHL-Shop. So ein Trikot von einem NHL-Team kostet hier 160 $ plus Steuern. Das Trikot einer Mannschaft der DEL oder der zweiten Eishockey-Bundesliga ist dagegen ja richtig günstig.
Inzwischen war es etwa halb eins und wir gingen in ein Lokal, in dem man sich an einem Buffet selbst bedienen konnte, und nahmen unser Mittagessen ein. Danach war es Zeit, sich zu verabschieden. Dianne und Co. wollten sich wieder auf den Weg nach Hause machen. Wir gingen auseinander mit dem festen Willen, uns bald mal wieder zu sehen, ob sie nun nach Deutschland kommen oder wir unseren Sohn Lennart während seines bevorstehenden USA-Jahrs besuchen.
DSC_0295Martina und ich gingen noch ein wenig die Fifth Avenue entlang auf der Suche nach Mitbringseln für unsere Lieben daheim. Wir wollen ja nachher nicht mit leeren Händen dastehen. In diesem Zusammenhang wollten wir auch den NBA-Shop besuchen, da Lennart sich „NBA-Stuff“ gewünscht hatte. Wir waren die Fifth Avenue vom Rockefeller Center in südlicher Richtung gelaufen, irgendwann bemerkte ich dann, dass der NBA-Shop nicht mehr kommen würde. Er musste nördlich des Rockefeller Center sein und so gingen wir auf der gegenüber liegenden Straßenseite wieder zurück, bis wir den Shop fanden.
Nachdem wir hier ein wenig gestöbert hatten, versuchten wir ein Taxi zu bekommen. Also einfach an die Straße gestellt und den Arm gehoben. Wie schon zwei Tage zuvor, fuhren alle Taxen vorbei. Alle hatten Passagiere an Bord. Dann hielt ein großer, schwarzer SUV und der Fahrer meinte, uns fahren zu können. Er habe auch eine Lizenz, die ihm diese Art von Fahrten erlaubt. Für die Fahrt zum World Trade Center verlangte er 25 $. Da ich zuvor von Mitreisenden gehört hatte, dass sie 13 $ für diese Strecke bezahlt hatten, schlug ich das Angebot aus. Er fuhr gerade weg, da hielt auch schon ein richtiges Taxi. Der Fahrer hatte uns beobachtet und klärte uns auf, dass die Art von Transporten, wie sie uns gerade angeboten worden war, illegal sei und dass so ein Fahrer, wenn man ihn erwischt, für 90 Tage in den Knast geht. Zudem sei man in diesen Autos nicht versichert, falls ein Unfall passiere.
Er fuhr uns zu unserem Ziel und inklusive des in den USA üppig zu bemessenden Trinkgeldes bezahlten wir 21 $, lagen damit zwischen den uns erzählten 13 $ (wer weiß, wo die Fahrt begann?) und den 25 $ des illegalen Fahrers.
Wir gingen noch einmal in das Financial Center, wo wir uns ein wenig in den Geschäften umschauen und ein Bierchen trinken wollten, bevor wir mit dem Path Train wieder zu unserem Hotel fahren. Leider waren hier die meisten Geschäfte geschlossen, ein Bier gönnten wir uns dennoch.
DSC_0308Ich machte noch ein Foto der World Trade Center Baustelle, aus etwa der gleichen Position wie vor dreieinhalb Jahren (siehe Vorbericht). Dann kauften wir uns noch ein paar Kleinigkeiten in dem Supermarkt, der am Ausgang des Gebäudes lag und schlenderten zur Station des Path Train.
Fast wären wir gar nicht am Hotel ausgestiegen. Zwei Damen aus München waren nach uns in den Zug gekommen, eine hatte sich neben Martina gesetzt, die andere hatte sich einen freien Platz schräg gegenüber gesichert. Als die beiden sich recht laut quer durch den Zug unterhielten, gab Martina sich als Deutsche zu erkennen. Sofort entschuldigte sich die neben ihr sitzende Dame für ihr lautes Gespräch. So etwas würden sie in München in der U-Bahn niemals tun, aber hier gingen sie einfach davon aus, dass sie niemand versteht.
Wir unterhielten uns noch ein wenig und um ein Haar wäre ich an unserer Station sitzen geblieben, hätte Martina nicht noch mal nachgefragt, ob wir nicht aussteigen müssten.
Zurück im Hotel gingen wir zunächst auf unser Zimmer. Wir ließen unsere Jacken und unsere Einkäufe dort und gingen wieder nach unten in die Bar. Dort warteten wir, bis die ersten Mitreisenden zum Abendessen erschienen (das Restaurant liegt direkt hinter der Bar) und schlossen uns ihnen an. Den letzten Abend wollten wir doch gemeinsam verbringen.
Schließlich saß unsere Gruppe irgendwann fast komplett im Restaurant, nur eine Teilnehmerin fehlte, verteilt an drei Tischen. Nach dem Essen gingen wir an den Tisch von Reiseleiterin Iris und ließen die Geschehnisse Revue passieren. Mit einer Schnapsrunde verlieh Iris dem Abend einen würdigen Schlusspunkt.

Samstag, 4. Dezember 2010

Etwas ruhiger angehen lassen...

Heute hat es geklappt mit der Reservierung zum Frühstück. Alle 16 saßen wir an einem Tisch. Allerdings nur kurze Zeit. Da lag natürlich an uns, denn wir erschienen erst gegen 8:15 Uhr zum Frühstück während die ersten etwa eine dreiviertel Stunde eher dort waren. Dementsprechend waren die ersten fertig, als wir kamen und nach kurzer Zeit saßen wir fast alleine am Tisch.
Dennoch waren wir pünktlich am Treffpunkt. Iris hatte Taxen bestellt, die uns heute zum Liberty Park bringen sollten. Der Weg war nicht weit und nach kurzer Zeit kamen wir dort an. Während Iris zunächst in das Abfertigungsgebäude ging, warteten wir draußen. Ich hatte die Vermutung, dass wir alle durch dieses Gebäude mussten und so war es dann auch. Als Iris die Tür öffnete, um uns zu rufen, standen wir bereits davor.
Wir mussten uns alle einer Kontrolle unterziehen, wie es auf Flughäfen üblich ist. Als Martina und ich gerade die Kontrolle passiert hatten, sahen wir, wie Dianne, Dave, Mathew und Allison in den Raum kamen. Dianne ist meine Cousine, wobei das Verwandschaftsverhältnis erst zu Stande kam, als mein Großvater Diannes Großmutter heiratete. Ich war damals 15 Jahre alt. Seitdem haben wir uns in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder getroffen, mal in Deutschland, mal hier in den USA.
Dave, Matthew, Allison und DianneWir hatten uns verabredet für heute morgen und als sie mit ihrer Familie angekommen war, verabschiedeten wir uns vom Rest der Gruppe und fuhren mit der Fähre zunächst zu Ellis Island. Ellis IslandBei einer Audiotour, für die jeder von uns ein Gerät mit Kopfhörer bekam, erfuhren wir einige interessante Dinge über die Abläufe und Formalitäten bei der Einwanderung Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Nachdem Dianne mit ihrer Familie gemeinsam mit mir das Auswandererhaus in Bremerhaven besucht hatten, war dies die ideale Ergänzung zu diesem Thema.
Anschließend ging es mit der Fähre zur Freiheitsstatue. Auf die Aussichtplattform auf der Krone kamen wir nicht – die Karten hierfür werden verlost – aber das Museum im Inneren, welches sich mit der Geschichte und dem Aufbau der Freiheitsstatue befasst, durften wir ebenso besichtigen wie wir auf eine Aussichtplattform auf dem Sockel der Statue durften.
Zuvor mussten wir uns allerdings einer erneuten Kontrolle unterziehen. Das heißt, wieder den Gürtel aus der Hose zu ziehen, Jacke ausziehen usw. So aus der Nähe betrachtet ist die Statue of Liberty schon ein beeindruckendes Baudenkmal, während es aus der Ferne, verglichen mit Manhattans Wolkenkratzern ein eher bescheidenes Bild abgibt. Es war sehr schön, jetzt auch einmal dieses Bauwerk aus der Nähe kennengelernt zu haben.
DSC_0200Durch das schöne Wetter, es war abwechselnd bewölkt, immer mal wieder kam die Sonne durch, trocken und kalt, konnte ich ein paar schöne Aufnahmen von New York machen. Lediglich der eisige Wind störte.
Mit der Fähre ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo wir mit Dianne und Dave in ihrem Auto zu unserem Hotel fuhren. Hier zeigten wir ihnen unser Zimmer bevor wir mit der Path Train rüber fuhren nach Manhattan. Dort aßen wir gemeinsam eine Pizza und verabredeten uns für den Abend zum Dinner in unserem Hotel. Gemeinsam durch die Stadt laufen, dazu hatten Martina und ich keine rechte Lust mehr. Zuviel waren wir an den letzten beiden Tagen unterwegs gewesen. Schmerzende Beine und Füße sowie eine starke Müdigkeit waren der Anlass dafür, uns doch lieber ein wenig im Hotel zu erholen. Als Dianne etwa 20 Minuten vor der verabredeten Zeit anrief, war ich noch so im Tiefschlaf, dass ich mein Englisch vergessen hatte und irgendetwas erzählte, was Dianne zwar nicht verstand, ihr aber dennoch den Glauben ließ, wir würden in Kürze herunter kommen.
Der von mir reservierte Tisch war dann wohl schon irgendwie vergeben. Die Empfangsdame meinte, wir würden wohl nicht mehr kommen (obwohl wir 5 Minuten vor 20 Uhr dort waren), sie würde uns aber schnell einen Tisch vorbereiten. Dieser Tisch war dann für acht Personen ausgelegt, was mich vermuten lässt, dass die Notizen, die bei meiner Reservierung gemacht wurden, widersprüchlich waren. Sicher waren sie davon ausgegangen, dass ich um sechs einen Tisch für acht brauche, obwohl ich gesagt hatte, dass ich um acht einen Tisch für sechs benötige.
Wir hatten dann ein nettes Abendessen. Es gibt immer wieder spannende Gespräche, wenn man zu den unterschiedlichsten Themen Vergleiche zwischen unseren beiden Ländern anstellt.
Anschließend verabschiedeten sich die vier von uns. Morgen, so ist es geplant, werden wir uns noch einmal treffen. Damit ging für uns ein etwas weniger anstrengender aber schöner Tag zu Ende.

Freitag, 3. Dezember 2010

Tolle Blickwinkel und schmerzende Füße

Ich wache auf und schaue auf die digital leuchtenden Zahlen des Hotelweckers: 7:22 Uhr. Ich hatte den Wecker meines Mobiltelefons doch gestellt, oder? Zwar hatte ich die Ortszeit nicht umgestellt, aber ich hatte doch die Weckzeit umgerechnet: Wenn wir um 7:30 Uhr beim Frühstück sein müssen, sollte der Weckton um 6:30 Uhr erklingen, 6:30 Uhr plus 6 Stunden ergibt halb eins. Also habe ich folgerichtig eingegeben 13:30 Uhr - ja, klar, jetzt weiß ich es auch: 12:30 Uhr wäre richtig gewesen - aber nach einem so langen Tag wie gestern lässt die Leistung des Gehirns parallel zum Rest des Körpers einfach nach.
Dann also etwas später aus dem Bett und ab zum Frühstück. Um etwa 10 Minuten nach acht Uhr kamen wir zum Frühstücksbereich. Iris hatte gestern extra für uns 16 Personen einen Tisch reservieren lassen und als die junge Dame kam, die uns einen Platz anweisen wollte, wies ich sie auf unsere Reisegruppe hin. Sie sagte, es täte ihr leid, aber das mit der Reservierung sei nichts geworden, setzte uns dann aber entgegen ihres ersten Versuchs zumindest in Sichtweite unserer Gruppe.
Nach dem Frühstück mussten wir uns beeilen, um rechtzeitig um 9 Uhr am Treffpunkt, zu sein. Dieser war die Rezeption des Hotels und nach kurzer Zeit ging es zum Path Train und rüber nach Manhattan zum World Trade Center. Von der Bahnstation aus ging es zum World Financial Center. Hier trafen wir unsere Reiseleiterin für den heutigen Tag. Karin Bratone, eine seit etwa dreißig Jahren in New York lebende Österreicherin, sollte uns New York ein wenig näher bringen.
DSC_0075Wir gingen zunächst in eine große Halle, die zwischen den Gebäuden des Financial Centers errichtet wurde – wieder neu errichtet wurde, nachdem auch dieser Platz beim Einsturz der Zwillingstürme zerstört worden war. Von hier aus hatte man einen Blick auf die Baustelle World Trade Center und sie erzählte, wie sie damals, nachdem die Flugzeuge in die Zwillingstürme geflogen waren, Panik bekam, da man wusste, dass weitere, entführte Maschinen unterwegs waren. Die vermutete Gefahr, dass eines dieser Flugzeuge das Kernkraftwerk am Hudson zerstören konnte, stürzte sie und ihren Mann in große Angst. Sie überlegten, ihre Kinder aus der Schule zu holen, um wenigstens gemeinsam sterben zu können.
Doch dann wurde sie von ihrer Nachbarin abgelenkt. Diese stand vor ihrem Haus und berichtete weinend, dass sie gerade mit ihrem Mann telefoniert hatte, der im World Trade Center arbeitete, als plötzlich die Leitung unterbrochen wurde. Nachdem viele Versuche, ihren Mann wieder telefonisch zu erreichen, fehl schlugen, ging die Nachbarin unseres Tour Guides davon aus, ihr Mann sei tot, sei beim Einsturz der Türme ums Leben gekommen wie so viele andere. Bis zum Abend gab es kein Lebenszeichen von ihrem Mann, dem Vater ihrer zwei Kinder.
Am nächsten Morgen verlässt unsere Tourführerin das Haus und sieht zu ihrer großen Überraschung und Freude ihren Nachbarn, lebend, frisch gewaschen und im sauberen Anzug das Haus verlassen. Auf Nachfrage erzählt er, dass er sich zum Zeitpunkt des Einsturzes nicht im Gebäude befunden habe. Das Telefonnetz war jedoch zusammengebrochen und die Subways verkehrten nicht mehr. Taxen waren auch nicht zu bekommen und so ging er siebzehn Stunden lang vom World Trade Center zum nördlich von New York, etwa 18 km außerhalb liegenden Wohnort zu Fuß. Gegen drei Uhr nachts kam er völlig dreckig, Körper und Kleidung voller Staub, zuhause an.
Und jetzt um 9 Uhr wieder frisch geduscht und einen sauberen Anzug an, was sollte das? Er hatte sich mit einigen Kollegen zusammen telefoniert, ein Behelfsbüro wurde eingerichtet, denn die Arbeit musste ja weitergehen. Ich denke, dieser Tatendrang wurde durch den Schock ausgelöst, unter dem er immer noch gestanden haben muss. Es hätte wohl die gesamte Weltbevölkerung verstanden, dass jemand, der im World Trade Center gearbeitet hat, nicht am nächsten Tag seiner Arbeit nachgeht.
Dieser Vortrag war sehr ergreifend. Normalerweise macht unsere Führerin den Rundgang, den wir heute vor uns hatten, in umgekehrter Reihenfolge. So hätten wir diese Geschichte erst am Schluss gehört und damit einen emotionalen Höhepunkt am Ende der Tour gehabt. So etwas am Beginn der Tour lässt sich natürlich nicht mehr steigern.
New York Stock Exchange, Wall StreetDennoch war es alles recht interessant, was wir auf unserem Weg entlang des Wassers zum Battery Park und weiter durch die Wallstreet zu hören bekamen.
DSC_0112Mit der Subway fuhren wir dann nach Chinatown, wo der Gang durch ein Geschäft mit allen möglichen Lebensmitteln uns zeigte, wie vielfältig die chinesische Küche ist. Viel vielfältiger als unsere natürlich auch dadurch, dass die Chinesen Dinge essen, bei denen sich uns schon bei der Vorstellung davon der Magen umdreht.
Zu Fuß ging es weiter durch Little Italy nach Soho, dem „In“-Viertel, in dem sich viele Künstler niedergelassen haben.
DSC_0151Von hier ging es wieder mit der Subway nach Brooklyn, wo wir zu Mittag aßen, bevor es wieder zu Fuß über die Brooklyn Bridge zurück nach Manhattan ging. Große Teile der Brücke waren wegen Renovierungsarbeiten eingekleidet und somit einfach nicht so schön anzusehen, wie ohne diese Baustelle. Dennoch bot der Gang über die Brücke interessante Ansichten.
Diese wurden nur noch übertroffen von der Aussicht, die wir später vom Empire State Building aus genießen konnten. Hierher waren wir zunächst wieder mit der Subway gekommen. Allerdings in zwei Gruppen, da einige Damen, darunter meine Martina, noch einmal kurz austreten mussten. Dann rief Martina mich an und sagte, dass sie nur noch sechs Damen vor sich hätte, bevor sie die Toilette des Starbucks-Cafés benutzen könne. Kaffee treibt wirklich! Ich ging zu unserer Reiseleiterin Iris und teilte ihr dies mit und sagte, sie solle sich mit dem Rest der Gruppe in Bewegung setzen, da sie ja noch ihre Voucher für den Besuch des Empire State Buildings in Tickets umtauschen müsse. Ich würde dann mit den anderen drei Damen nachkommen.
Das tat ich dann auch und kurz darauf besuchten wir im Empire State Building zunächst den Skyride, einen Film, den man in sich bewegenden Kinosesseln erlebt und der einen Flug über und durch New York zeigt.
DSC_0182Dann ging es rauf auf die Plattform. Trotz eisigen Windes blieb ich recht lange auf der Aussichtsplattform um ein paar Fotos zu machen. Als ich wieder herein kam, zeigte unsere Reisegruppe Anzeichen, sich auflösen zu wollen. Manche hatten das Kaufhaus Macy’s im Visier, andere (darunter auch Martina und ich) wollten lieber noch irgendwo ein Bierchen trinken und eine Kleinigkeit essen.
In einer Seitenstraße des Brodway entdeckte Martina dann ein italienisches Restaurant und wir genossen das recht teure Abendessen. Bevor wir uns um ein Taxi kümmerten, besuchten wir noch einen Supermarkt, um uns mit Mineralwasser und anderen Dingen einzudecken.
Wir waren fünf Personen und obwohl kein Taxifahrer dies wusste, hielt keiner an. Alle vorbeifahrenden Taxen waren bereits belegt. Irgendwann hielt dann eine nicht als Taxi zu erkennende Limousine und der Fahrer zeigte sich bereit, uns alle zu unserem Hotel zu chauffieren. Nachdem er mir seine am Armaturenbrett angebrachte Lizenz für den lokalen Transport zeigte, war ich beruhigt. Allerdings passten wirklich keine vier Personen auf die Rücksitzbank und so sagte ich dem Fahrer wo es hinging und machte mich auf den Weg zur Subway. Sicher hätte Martina mich gerne begleitet, ich wollte aber nicht die Einkaufstüte schleppen und bat sie, doch mit dem Auto mitzufahren. Nachher war Martina etwas sauer, dass ich sie Gruppe mit diesem Wagen hatte fahren lassen. Der Fahrer, der einerseits den Weg nicht wirklich kannte und andererseits ständig am telefonieren war, wollte am Schluss 10 $ mehr haben, als er mir gesagt hatte, angeblich wegen der Taxes (Steuern).
Ich hingegen ging an der Ecke Broadway/42th in die Subway-Station, die sich als riesengroß herausstellte. Ich hatte das Gefühl bereits einige Kilometer unterirdisch gewandert zu sein, als ich den richtigen Bahnsteig erreichte. Hier wurde ich von einem Ehepaar angesprochen, dass mich um Hilfe bat, was die Auswahl der richtigen Subway-Linie anging. Sie nannten mir ihr Ziel und ich empfahl, den gleichen Zug zu nehmen, wie ich. Die Frage, warum ich mich denn so gut auskenne – ich hatte ihnen inzwischen erzählt, dass ich aus Deutschland sei –, beantwortete ich damit, dass ich ihnen mitteilte, bereits seit gestern in New York zu sein. Wir unterhielten uns noch ein wenig und ich erfuhr, dass sie in dem Hotel, in dem sie normalerweise wohnen, bisher immer etwa 340 $ für die Nacht bezahlt hätten, jetzt aber während der Vorweihnachtszeit würden 890 $ verlangt. Deshalb seien sie jetzt in einem anderen Hotel untergekommen. Ich hatte meinen Stadtplan noch einmal aus der Tasche geholt und wir entdeckten, dass es für die beiden doch ein wenig günstiger war, eine andere Linie zu nehmen, da diese nach den ersten gleichen Stationen die Richtung geringfügig änderte und die Station, an der sie aussteigen könnten, noch ein wenig günstiger zu ihrem Hotel lag. Unsere Züge kamen gleichzeitig an und wir wünschten uns noch eine gute Fahrt.
Als ich nach Hause kam, mussten erst einmal die Schuhe von den Füßen. Ich hatte von der vielen Lauferei doch ganz schöne Schmerzen bekommen. Das muss morgen besser werden. Mit meinen anderen Schuhen.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Der erste lange, lange Tag

Der erste Wecker klingelte um 01:55 Uhr – und um 02:01 Uhr – und um 02:07 Uhr. Der zweite Wecker machte ab 02:05 Uhr mit. Beide klingelten noch ein bisschen um die Wette, bevor ich gegen 02:13 Uhr aufgab. Nach etwa 2 ¼ Stunden Schlaf quälte ich mich aus dem Bett und ab ins Badezimmer. Bevor ich etwa zehn Minuten später in die Duschkabine schlüpfte, weckte ich meine Martina: „Lass mich schlafen, ich bleibe hier“ waren ihre ersten Worte an diesem frühen Morgen. „Willst Du mich wirklich mit 9 alleinreisenden Frauen alleine lassen?“, fragte ich. „Na gut, ich komme ja schon“.
Fast pünktlich um 3 Minuten nach 3 Uhr verließen wir unsere Garage und entdeckten ca. 25 Minuten später den Hof von Iris M. in Elmlohe. Ihr Mann stand draußen und winkte uns heran. Kaum waren die Koffer entladen, dass Auto hinter dem Haus geparkt, da kam auch schon der Bus mit den Mitreisenden aus Bremerhaven angefahren.
Martina fand schnell einen einzelnen Platz, ich hätte eine Sitzbank mit einer der an der Reise teilnehmenden Damen teilen müssen. Prinzipiell kein Problem für mich. Aber in diesem Bus eher eine Zumutung. Die Sitzbänke standen so nah hintereinander, dass schon die Dame, am Fenster sitzend, ihre Knie vor meinem Sitz platzieren musste. Da Iris nicht neben dem Fahrer sitzen wollte, nutzte ich die Gelegenheit und nahm diesen Sitz ein.
Nur noch eine Teilnehmerin musste aufgepickt werden, in Kührstedt. Iris übernahm die Navigation und ließ Uwe, unseren Busfahrer zielsicher an dem Haus der noch fehlenden Dame vorbeifahren. Damit begann eine kurze Bustour durch das nächtliche Kührstedt. Eigentlich war eine Tour durch das ebenso nächtliche, jedoch durch zahlreiche elektrische Lichter erhellte New York geplant, für heute Abend. Aber so bekamen wir zumindest einen kleinen Vorgeschmack.
Nach wenigen Minuten war der kleine Fehler jedoch ausgemerzt und es ging in voller Besetzung weiter in Richtung Hamburg. Fahrer Uwe, der das Sprechverbot für Busfahrer nur zu gerne missachtete, erzählte mir von seiner jungen Selbstständigkeit, wir unterhielten uns über die touristischen Angebote Bremerhavens und einiges mehr. Über Beverstedt, Zeven und Sittensen kamen wir schließlich zur Autobahn, wo wir nach 900 m den Rasthof Sittensen anfuhren, um einen kleinen Snack einzunehmen und/oder auszutreten.
Bei dieser kleinen Pause bekam Uwe einiges an Kritik zu hören. Der Bus war im hinteren Bereich kalt, das Sitzen äußerst unbequem. Martina hatte nach einigen schmerzfreien Monaten wieder ihre Kniebeschwerden bekommen. Gentlemanlike bot ich ihr meinen geräumigen, warmen Sitz neben dem Fahrer an und übernahm Martinas Platz hinten im Bus. Ich versuchte erst gar nicht, meinen Platz in Fahrtrichtung einzunehmen, sondern setzte mich gleich mit den Füßen zum Mittelgang. Mit hochgeklappter Armlehne war auch der Druck unter den Oberschenkeln weg und es ließ sich aushalten. Die Jacke hatte ich vorsichtshalber angelassen, was hinsichtlich des eisigen Fensters, welches mir als Rückenlehne diente, auch von großem Nutzen war. Insgesamt war es meinen Sitznachbarn zufolge, jetzt nicht mehr so kalt. War also wohl doch nur ein Problem der richtigen (Heizungs-)Einstellung.
Nach der Ankunft am Flughafen wanderten wir zu unserem Schalter. Uwe war ebenso zielsicher an unserem Terminal vorbeigefahren wie zuvor an dem Haus unserer Mitfahrerin in Kührstedt. So mussten wir in entgegen gesetzter Richtung wieder zurück laufen. Aber wir waren früh dran und erreichten bald unseren Abfertigungsschalter.
Hier ging es los mit den beinah unendlichen Formalitäten, die für eine Einreise in die USA Voraussetzung sind. Kofferanhänger schreiben ist ja noch fast normal. Die Befragung nach elektrisch- oder Batteriebetriebenen Geräten, sowohl im Koffer als auch im Handgepäck, war für mich neu. Ferner wurde ich gefragt, wer unsere Koffer gepackt hätte und wer dabei anwesend gewesen sei, ob die Koffer zwischenzeitlich unbeaufsichtigt gewesen wären und ob ich irgendetwas im Handgepäck hätte, was als Waffe genutzt werden könnte oder zumindest wie eine Waffe aussah. Als ich alle Fragen wunschgemäß und ehrlich beantwortet hatte, durften wir, ausgestattet mit unseren Bordkarten, zurück in die Freiheit.
Einen kleinen Snack und ein Mineralwässerchen später ging es zur Sicherheitskontrolle. Das heißt: Laptop auspacken und gesondert in eine Kiste legen. den Rest der Tasche mit der Jacke in eine andere Kiste. Dann ging ich durch den Metalldetektor und wollte meine Sachen wieder zusammen suchen. „Sie fliegen mit Continental. Da müssen wir noch eine zusätzliche Prüfung machen. Das schreibt die Fluglinie vor“. Ich wurde also von einer Dame abgeholt, die es sichtlich genoss, dass ich ihr nachlaufen musste. Hätte ich normal auch nicht gemacht. Sie führte mich in einen Raum, wo ich alle Zubehörteile des Laptops ausbreiten musste. Mit einem eigenartigen Papierstreifen mit einer runden Papierfolie ging sie über sämtliche Zubehörteile. Nach kurzer Zeit erhielt ich die Erlaubnis, die Sachen wieder einzupacken.
Nachdem wir dann am Abflugschalter eintrafen, mussten wir trotz des Aufrufes, der bereits über die Lautsprecher gemacht wurde, zur Kenntnis nehmen, dass unser Flieger noch gar nicht da war. Er kam dann etwa zu der Zeit, zu der wir an Bord gehen sollten. Aber jetzt musste erstmal alles raus, erst die Passagiere, dann der Dreck und Müll.
Trotz Verspätung, wurde uns dann im Flugzeug erklärt, würden wir unser Ziel wegen der günstigen Windverhältnisse, pünktlich erreichen. In Hamburg wurde unser Flugzeug, eine Boing 757, zunächst enteist, da es in Hamburg zu schneien begonnen hatte, bevor wir schließlich starteten.
Bild0179Die reine Flugzeit betrug 7 Stunden und 42 Minuten, so erzählte es uns der Flugkapitän, und so ungefähr kam das auch hin. In Newark, New Jersey, landeten wir also pünktlich und auch die Shuttle-Busse standen bereit, um uns abzuholen. Mit einem immer wieder beeindruckenden Blick auf die Skyline Manhattans fuhren wir zum Hotel Hyatt Regency in Jersey City. Das Hotel liegt zwar nicht direkt in New York, aber es liegt genau gegenüber des Financial District, am anderen Ufer des Hudson River.
DSC_0031Beim Einchecken gegen 14:00 Uhr wurde uns dann mitgeteilt, dass die Zimmer noch nicht fertig seien und wir uns bis etwa 16:00 Uhr die Beine vertreten müssten. Alle Zimmer? Nein – ein paar Zimmer waren bereits zu beziehen, unter anderem unseres. So nahmen wir von der sofortigen Fahrt nach Manhattan Abstand und erholten uns erst einmal im Bett und im Swimmingpool.
Nicht wirklich ausgeschlafen, aber ein wenig frischer als zuvor, machten wir uns auf den Weg. Zunächst ging es mit einer Untergrundbahn, die hier Path Train heißt, eine Station von unserem Hotel aus nach Manhattan. Die erste Station ist auch zugleich die Endstation „World Trade Center“. Hier liefen wir ein paar Schritte zur Untergrundbahn, die hier Subway heißt, und fuhren mit der Linie E bis zur Kreuzung 8. Avenue und 50. Straße. In dieser Straße fanden wir ein nettes Lokal, in dem wir uns eine Kleinigkeit zum Abendessen bestellten. Noch hatten wir eine Stunde Zeit, bis wir am vereinbarten Treffpunkt sein mussten, dem Start zu unserer nächtlichen Bustour durch New York. Und der Treffpunkt war auch gleich um die Ecke. Also haben wir in Ruhe gegessen und uns dann dorthin bewegt. Es war 18:20 Uhr und noch keiner von unserer Gruppe war zu sehen. Wir warteten weitere acht Minuten, dann rief ich Iris an, wo sie denn bliebe. Schließlich sollte der Bus um 18:30 Uhr losfahren. Keine Antwort!
Eine Mitreisende gesellte sich dann aber zu uns. Auch sie hatte ihr Hotelzimmer bereits bei Anreise bekommen und war nachmittags im Hotel geblieben, jetzt aber war sie mit dem Taxi zum Treffpunkt an der Siebten Avenue gekommen. Hierfür hat sie $ 50 bezahlt – wir beide mit den Untergrundbahnen zusammen etwa $ 8. Ihre Mutter, die auch an der Reise teilnimmt, war nicht mehr mitgekommen – sie war zu müde.
Gegen 18:40 erschienen dann die übrigen Teilnehmer, am Schluss kam Iris am Treffpunkt an. Keine Entschuldigung für das späte Erscheinen, aber am Schwärmen von der Stretch-Limousine, mit der sie soeben gefahren waren.
Fast zeitgleich kam dann auch der Bus mit Fahrer und Reiseführer. Alleine waren wir nicht im Bus. Etwa genauso viele andere Urlauber, überwiegend aus den USA, leisteten uns Gesellschaft.
DSC_0038Zunächst ging es zur Grand Central Station, dann über den East River nach Queens, von wo aus wir einen schönen Blick auf die nächtliche Skyline hatten. DSC_0049Wieder zurück nach Manhattan, entlang des Central Parks, weiter die 5th Avenue hinunter, wo wir bei zwei Kaufhäusern anhielten, um die weihnachtlichen Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern zu bestaunen, und schließlich noch mal bis zum Central Park und dann zurück zum Ausgangsort.DSC_0063
Das war viel Programm für den Ankunftstag, die meisten waren nach einer sehr kurzen Nacht inzwischen gut 26 Stunden auf den Beinen und die Müdigkeit war ihnen anzusehen. Jetzt kam noch die Fahrt zurück zum Hotel dran. Da wir hiermit bereits Erfahrung hatten, übernahm ich das Anführen der Gruppe. Der EIngang zur Subway war allerdings jetzt verschlossen. Also mussten wir einen anderen Eingang finden, was auch gelang. Voon hier konnte man jedoch nicht in die richtige Richtung fahren, was Iris gücklicherweise bemerkte bevor die ersten ihr Ticket in den Automaten am Eingang zur Subway steckten. Also ging die Suche nach dem richtigen Eingang weiter und war auch einige Minuten später erfolgreich.
Die müde Truppe war wie müde Kinder teilweise maulig und missgelaunt. "Viel zu viel für den ersten Tag", "Morgen komme ich nicht mit" und ähnliche Aussagen machten die Runde. Und jetzt mussten ja noch viele ihre Zimmer übernehmen und den Koffer auspacken.
Aber dann ist erst mal Nachtruhe angesagt. Schön Ausschlafen! Bis um etwa 7:00 Uhr, denn ab 7:30 Uhr gibt es Frühstück. Wollen mal sehen, wie dann die Stimmung ist...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Gleich gehts los!

Es ist kurz nach 21:30 Uhr. Bevor ich mein Laptop einpacke, noch schnell ein paar Worte zu den Vorbereitungen.
Verabschiedet haben wir uns bereits von unseren Lieben, jetzt muss noch der Koffer gepackt werden. Dann ein paar wenige Stunden schlafen. Um 2:00 Uhr wird der Wecker klingeln - ich hoffe, wir werden wach. Spätestens um 3 Uhr müssen wir uns in Bewegung setzen. Gleichzeitig mit uns fährt in Bremerhaven vom Bahnhof aus der Bus mit den übrigen Teilnehmern los nach Elmlohe, wo er uns am Haus unserer Reiseleiterin Iris M. aufpicken wird.
Die anderen Reiseteilnehmer, wir kennen sie nicht. Lediglich Iris M. kennen wir und die hat mir erzählt, dass in der Reisegruppe nur drei Ehepaare dabei sind. Alle anderen Teilnehmer sind Frauen. 3 Männer, 13 Frauen.
Ich werde darüber berichten, ob die "13" eine Glückszahl ist oder...

Montag, 15. November 2010

Vorweihnachtszeit in New York

In New York bin ich schon ein paar Mal gewesen.
Das erste Mal war es 1978. Damals war ich gerade 16 Jahre alt und es war aufregend für mich, die "Neue Welt" zu entdecken. Allerdings war mein Aufenthalt in New York City nur sehr kurz. Eine Übernachtung, eine kurze Stadtrundfahrt und dann ging es nach Massachusetts, wo ich damals drei Wochen bei einer amerikanische Familie auf dem Lande ein paar Meilen außerhalb von Boston wohnte, bevor eine einwöchige Rundreise über Montreal, Niagara Falls, Pittsburgh, Washington D.C., Philadelphia und erneut New York City die Reise abrundete.
Ein paar Jahre später kam ich mit meiner Freundin erneut nach New York, ein paar weitere Jahre später hatte ich die Freundin gewechselt, das Reiseziel blieb das Gleiche: USA. Wobei die jeweiligen Aufenthalte in New York City nicht wesentlich länger wurden. Immer gab es neben dem "Big Apple", wie New York auch genannt wird, Reisen in andere amerikanische Städte, mal mit dem Greyhound-Bus, mal mit dem Flugzeug oder dem Mietwagen.
Im November 2000 war ich dann mit meiner Familie in den Vereinigten Staaten. Inzwischen hatte ich im Jahre 1993 meine Frau Martina geheiratet und im Dezember 1994 bekamen wir zwei Kinder, Lennat und Kilian. Als wir uns damals auf den Weg nach Florida machten, fanden in den USA gerade die Präsidentschaftswahlen statt. Dreieinhalb Wochen später, als wie mit unseren fast sechs Jahre alten Jungs das Land wieder verließen, stand der neue Präsident noch immer nicht fest. Ausgerechnet in Florida mussten die Stimmen immer wieder nachgezählt werden, bis dann irgendwann George Bush jr. zum Sieger ernannt wurde.
Gegen Ende unseres damaligen Aufenthalts fuhr ich mit meiner Familie für zwei Tage nach New York City. Mit dem Mietwagen fuhren wir auf unserer Stadtrundfahrt direkt am World Trade Center vorbei und ich wies meine Kinder auf die höchsten Gebäude der Stadt hin. Etwa zehn Monate später standen die Zwillingstürme nicht mehr. Unsere mittlerweile eingeschulten Zwillinge erkannten die Gebäude wieder, als im Fernsehen immer wieder die Bilder von den einfliegenden Flugzeugen gezeigt wurden.
Für mich war das damals, wie wohl für die meisten Menschen, ein Schock. Bei einem meiner früheren Besuche bin ich auch einmal auf der Aussichtsfläche des WTC gewesen. Um das Geschehene zu begreifen, dachte ich, müsste ich wieder nach New York und den Ground Zero besuchen. Dieses Vorhaben setzten wir in den Osterferien 2007 um. Damals verbrachten wir die Ostertage in New York City.
P4090400In Am Ostersonntag spazierten wir den Weg von unserem Hotel (nahe Times Square) bis zum Battery Park zu Fuß und passierten dabei die Baustelle am Ground Zero. Mir waren die Ausmaße des Areals gar nicht so groß in Erinnerung. Mittlerweile stand fest, das an dieser Stelle einerseits ein Mahnmal entstehen soll, welches die Grundrisse der Zwillingstürme darstellt, von denen nachts Lichtstrahlen in den Himmel leuchten, und andererseits der Freedom Tower, der 1776 Fuß hoch werden soll. Die Höhe soll an das Gründungsjahr der USA erinnern. Damit wird das neue Gebäude die Höhe des World Trade Centers überragen, welches inclusive Antenne 1772 Fuß hoch war, was einer Höhe von 527 Metern entspricht.
Was mir von unserem Aufenthalt im November 2000 in Erinnerung geblieben ist, war jedoch auch, wie sich Manhattan zur Weihnachtszeit geschmückt hatte. Ist diese Stadt ohnehin schon ein wirklich sehenswerter Ort, so wird dieses Empfinden in der Vorweihnachtszeit noch übertroffen.
Egal, ob man es schön oder kitschig findet, was die New Yorker in der Vorweihnachtszeit alles anstellen, um sich und die Besucher auf das Weihnachtsfest einzustimmen, beeindruckend ist es auf jeden Fall.
Für dieses Jahr haben meine Frau Martina und ich wieder gebucht: 5 Tage New York mit einer 16 Peronen starken Reisegruppe, die sich von Bremerhaven aus auf den Weg macht. Die Reise beginnt am 2. und endet am 7. Dezember. Unsere Kinder müssen leider zu Hause bleiben: Schule!
Ich werde möglichst zeitnah über das Erlebte an dieser Stelle berichten.

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