Sonntag, 5. Dezember 2010

Nicht mit leeren Händen

Wieder einmal waren wir die letzten am Frühstückstisch. Deshalb hatten wir unsere Jacken und den Fotoapparat auch gleich mitgenommen, um pünktlich am Treffpunkt zu sein. Haben wir auch fast geschafft. Unsere Gruppe hatte, als wir kamen, schon fast komplett das Hotel verlassen, da der Path Train heute pünktlich erreicht werden musste. Sonntags fährt er nur alle 20 Minuten und diese Verzögerung hätte uns zuviel Zeit gekostet.
Martina und ich schafften es rechtzeitig, holten unsere Gruppe im Zug ein, direkt hinter uns schlossen sich die Türen. Beim World Trade Center wechselten wir zur Subway und stiegen auf dem Weg zum Rockefeller Center, unserem Ziel für heute morgen, noch einmal um.
An unserem Ziel angekommen, zogen sich noch ein paar Reiseteilnehmer Bargeld am Automaten. Dann gingen wir zum Eingang des Rockefeller Center, wo uns unser Tour Guide Karin entgegen kam. Iris hatte sie für heute noch einmal gebucht. Ich erklärte Iris jedoch zuvor, dass meine Cousine mit ihrer Familie auch zum „Top of the Rock“, wie die Aussichtsplattform des Rockefeller Center genannt wird, kommen wird und wir uns dann wieder von der Truppe entfernen werden.
DSC_0268Dies taten wir dann, als wir mit dem Fahrstuhl oben ankamen, denn Dianne hatte eine Subway genommen, mit der sie am Times Square angekommen waren und sie brauchten noch etwas Zeit, bis sie da sein würden. Also warteten wir, schauten in Ruhe in alle Himmelsrichtungen, fuhren mit der Rolltreppe höher, schauten erneut in alle Richtungen und gingen schließlich noch eine kleine Treppe hinauf aufs Dach, dem nun wirklich höchsten Punkt. Dabei machte ich viele Fotos.
Es war kalt, ein eisiger Wind blies, aber die Sicht war phänomenal. Als Dianne, Dave, Matthew und Allison kamen, hielten sie sich nicht mehr ganz so ausgiebig mit der Aussicht auf wie wir. Mit dem Fahrstuhl, durch dessen Plexiglasdach man sehen kann, wie schnell man herab fährt, fuhren wir wieder hinunter und spazierten noch ein wenig durch die Shops bevor wir das Gebäude verließen, um den wohl bekanntesten Weihnachtsbaum der Welt zu bewundern.
DSC_0284In diesem Meer von Wolkenkratzern sieht er gar nicht so groß aus, seine Anziehungskraft ist jedoch gewaltig. Heute Vormittag konnten wir uns gut bewegen. Am Vorabend aber, dass hatten Dianne und Dave berichtet, waren hier so viele Menschen, dass man die Füße hätte anziehen können – die Menschenmenge hätte einen weitergetragen.
Jetzt gingen wir noch in ein paar spezielle Shops wie den NBC-Shop, den Nintendo-Shop und den NHL-Shop. So ein Trikot von einem NHL-Team kostet hier 160 $ plus Steuern. Das Trikot einer Mannschaft der DEL oder der zweiten Eishockey-Bundesliga ist dagegen ja richtig günstig.
Inzwischen war es etwa halb eins und wir gingen in ein Lokal, in dem man sich an einem Buffet selbst bedienen konnte, und nahmen unser Mittagessen ein. Danach war es Zeit, sich zu verabschieden. Dianne und Co. wollten sich wieder auf den Weg nach Hause machen. Wir gingen auseinander mit dem festen Willen, uns bald mal wieder zu sehen, ob sie nun nach Deutschland kommen oder wir unseren Sohn Lennart während seines bevorstehenden USA-Jahrs besuchen.
DSC_0295Martina und ich gingen noch ein wenig die Fifth Avenue entlang auf der Suche nach Mitbringseln für unsere Lieben daheim. Wir wollen ja nachher nicht mit leeren Händen dastehen. In diesem Zusammenhang wollten wir auch den NBA-Shop besuchen, da Lennart sich „NBA-Stuff“ gewünscht hatte. Wir waren die Fifth Avenue vom Rockefeller Center in südlicher Richtung gelaufen, irgendwann bemerkte ich dann, dass der NBA-Shop nicht mehr kommen würde. Er musste nördlich des Rockefeller Center sein und so gingen wir auf der gegenüber liegenden Straßenseite wieder zurück, bis wir den Shop fanden.
Nachdem wir hier ein wenig gestöbert hatten, versuchten wir ein Taxi zu bekommen. Also einfach an die Straße gestellt und den Arm gehoben. Wie schon zwei Tage zuvor, fuhren alle Taxen vorbei. Alle hatten Passagiere an Bord. Dann hielt ein großer, schwarzer SUV und der Fahrer meinte, uns fahren zu können. Er habe auch eine Lizenz, die ihm diese Art von Fahrten erlaubt. Für die Fahrt zum World Trade Center verlangte er 25 $. Da ich zuvor von Mitreisenden gehört hatte, dass sie 13 $ für diese Strecke bezahlt hatten, schlug ich das Angebot aus. Er fuhr gerade weg, da hielt auch schon ein richtiges Taxi. Der Fahrer hatte uns beobachtet und klärte uns auf, dass die Art von Transporten, wie sie uns gerade angeboten worden war, illegal sei und dass so ein Fahrer, wenn man ihn erwischt, für 90 Tage in den Knast geht. Zudem sei man in diesen Autos nicht versichert, falls ein Unfall passiere.
Er fuhr uns zu unserem Ziel und inklusive des in den USA üppig zu bemessenden Trinkgeldes bezahlten wir 21 $, lagen damit zwischen den uns erzählten 13 $ (wer weiß, wo die Fahrt begann?) und den 25 $ des illegalen Fahrers.
Wir gingen noch einmal in das Financial Center, wo wir uns ein wenig in den Geschäften umschauen und ein Bierchen trinken wollten, bevor wir mit dem Path Train wieder zu unserem Hotel fahren. Leider waren hier die meisten Geschäfte geschlossen, ein Bier gönnten wir uns dennoch.
DSC_0308Ich machte noch ein Foto der World Trade Center Baustelle, aus etwa der gleichen Position wie vor dreieinhalb Jahren (siehe Vorbericht). Dann kauften wir uns noch ein paar Kleinigkeiten in dem Supermarkt, der am Ausgang des Gebäudes lag und schlenderten zur Station des Path Train.
Fast wären wir gar nicht am Hotel ausgestiegen. Zwei Damen aus München waren nach uns in den Zug gekommen, eine hatte sich neben Martina gesetzt, die andere hatte sich einen freien Platz schräg gegenüber gesichert. Als die beiden sich recht laut quer durch den Zug unterhielten, gab Martina sich als Deutsche zu erkennen. Sofort entschuldigte sich die neben ihr sitzende Dame für ihr lautes Gespräch. So etwas würden sie in München in der U-Bahn niemals tun, aber hier gingen sie einfach davon aus, dass sie niemand versteht.
Wir unterhielten uns noch ein wenig und um ein Haar wäre ich an unserer Station sitzen geblieben, hätte Martina nicht noch mal nachgefragt, ob wir nicht aussteigen müssten.
Zurück im Hotel gingen wir zunächst auf unser Zimmer. Wir ließen unsere Jacken und unsere Einkäufe dort und gingen wieder nach unten in die Bar. Dort warteten wir, bis die ersten Mitreisenden zum Abendessen erschienen (das Restaurant liegt direkt hinter der Bar) und schlossen uns ihnen an. Den letzten Abend wollten wir doch gemeinsam verbringen.
Schließlich saß unsere Gruppe irgendwann fast komplett im Restaurant, nur eine Teilnehmerin fehlte, verteilt an drei Tischen. Nach dem Essen gingen wir an den Tisch von Reiseleiterin Iris und ließen die Geschehnisse Revue passieren. Mit einer Schnapsrunde verlieh Iris dem Abend einen würdigen Schlusspunkt.

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